Auf dem von der Spedition BWG-Reimer (Kassel) erworbenen ehemaligen Tanklager am Fuldahafen in Kassel wurden Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers mit Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) und aromatischen Kohlenwasserstoffen (BTEX) gefunden. In der Folgezeit wurden zahlreiche Untersuchungen und Sanierungsansätze von verschiedenen Firmen durchgeführt, die jedoch nicht die Grundwasserbelastung beseitigen konnten.
Unter der Projektleitung der NIMBUS Unternehmensberatung, Partnerschaft Dr. Schelhorn wurde 1997 von der Arbeitsgemeinschaft UNA - Ratajczak die fachgerechte Erkundung der Boden- und Grundwasserbelastung auf der Fläche durchgeführt.
Bei den Erdtanks des ehemaligen Tanklagers kam es in den 1960er Jahren zu einer Havarie bei der große Mengen Benzin in den Boden gelangt sind. Weitere Einträge von Mineralölen und Kraftstoffen entstanden an verschiedenen Stellen im Bereich des Tanklager durch Handhabungsverluste.
Luftbild 1976, ehemaliges Tanklager, heute Gelände der Spedition BWG
Schadstoffbelastung mit BTEX, MTBE und MKW im Grundwasser vor der Sanierung
Beim Neubau der Speditionshalle Ende der 1980er Jahre wurde belasteter Boden angetroffen und ausgetauscht, ohne den Umfang des Bodenaustausches zu dokumentieren.
Bei den ab 1997 von UNA-Ratajczak durchgeführten Untersuchungen wurden mehrere Boden- und Grundwasserbelastungen mit MKW und BTEX erkundet.
Mittels eines numerischen Grundwassermodells konnten verschiedene Sanierungsoptionen entwickelt und das Kosten-Nutzen-Verhältnis gegenüber gestellt werden.
Anstelle der „normalen“ Grundwassersanierung durch „pump & treat“ (Abpumpen, Abreinigen, Reinfiltrieren) wurde ein Verfahren, bei dem die Sanierung direkt im Grundwasserleiter (In-Situ-Sanierung) erfolgt - mittels mikrobiologischen Abbau der Schadstoffe - gewählt.
Vorteil des Verfahrens war, der geringe gerätetechnische Aufwand, da kein Grundwasser gefördert werden musste. Die Grundwassersanierung konnte in einem relativ kurzen Zeitraum von rund 5 Jahren abgeschlossen werden. Die Sanierungskosten lagen für die gesamte Maßnahme inklusive des erforderlichen Monitoringprogramms niedriger als die jährlichen Kosten bei der klassischen pump-&-treat Sanierung.
Durch das Umweltamt Kassel wurde im März 2007 die Sanierung als „vollständig erfolgt“ erklärt.
Schadstoffbelastung im Grundwasser nach der aktiven mikrobiologischen Sanierung, Beginn des nachgelagertes Kontrollprogramm